Warum die und wir nicht?

Was vor etwas mehr als einem Jahr noch eine Selbstverständlichkeit war, sorgt nun für staunende Blicke. Im Internet tauchen Bilder von Football-Teams auf, die in großen Gruppen im Vollkontakt miteinander trainieren. Nichts Ungewöhnliches, sollte man meinen, wäre da nicht dieses seltsame Virus, dass uns allen den letzten Nerv raubt. Denn eigentlich ist diese Form des Sporttreibens laut Coronaschutzverordnung streng verboten.

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Des Rätsels Lösung lautet: hier trainieren Bundesliga-Teams. In NRW sind das die Mannschaften aus Köln (GFL), Langenfeld, Essen, Düsseldorf und Solingen (alle GFL2). All diese Teams werden laut einer offiziellen Einschätzung durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) mit anderen „professionellen Sportarten“ gleichgestellt und können sich daher auf eine Sonderregelung berufen.

Um auch hier ein Höchstmaß an Sicherheit für die Akteure zu gewährleisten, hat die medizinische Abteilung des Bundesverbandes AFVD ein detailliertes Hygienekonzept verfasst, an das sich die Bundesligisten halten müssen, wenn sie in vollem Umfang trainieren oder später gar spielen wollen. 

Doch auch hier haben die Sportämter der Kommunen offenbar das letzte Wort, so dass die Regelungen von Team zu Team sehr unterschiedlich umgesetzt werden dürfen. Ob damit ein fairer Wettbewerb gewährleistet ist, muss beim AFVD in Frankfurt entschieden werden.

Als Regionalligist spielen die Troisdorf Jets zwar in Nordrhein-Westfalens höchster Spielklasse, sind aber trotz vergleichbarer und durchaus ebenbürtiger Strukturen nicht den Bundesligisten gleichgestellt. Daher gelten für die Jets weiterhin die strengen Regeln und Einschränkungen der NRW Coronaschutzverordnung.

Während die Ligaplanung für den Landesverband NRW noch auf sich warten lässt, hat der AFVD bereits Ende Januar seine Spielpläne festgelegt. Demnach sollen die Teams der GFL und der GFL2 am 5. und 6. Juni in die Saison 2021 starten. In der GFL Juniors wurde der Ligabeginn, vier Wochen später als ursprünglich geplant, für den 14. Juli angesetzt. Angesichts der aktuellen Corona-Situation sicherlich ein sehr ambitioniertes Vorhaben.

Die Athletinnen und Athleten der Troisdorf Jets müssen sich also leider vorerst mit ihrem bestehenden Minimal-Sportangebot begnügen.

Aber gemeinsam machen wir das Beste draus!

Verfasser: Andreas Heinen - Troisdorf Jets

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